Familienbewusstes Führen ein unternehmerisches Erfolgsrezept
Mit gelebten Werten überzeugen bei der Verleihung des Johanna-Frank-Preises 2025 zahlreiche familienfreundliche Unternehmen aus der nördlichen Oberpfalz.
Unternehmergeist und vorbildhafte Familienfreundlichkeit im Betrieb zum Wohl der Beschäftigten gibt es bei vielen regionalen Playern. Doch wer packt schon innovative Projekte an, die Familie, Beruf und Freizeit in Einklang bringen? Leitplanken solcher Einsätze wie etwa Kommunikation, Rücksicht auf die Lebensrealitäten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, flexible Arbeitszeitmodelle, Kindernotbetreuung, Team-Events oder Unterstützung bei familiären Notfällen: Es ist die transparente Strategie von LearningCampus, einem Dienstleister aus dem sozialen Bereich, die auch bei vielen weiteren Nordoberpfälzer Unternehmen zu entdecken ist.
Verantwortung für Menschen und deren Wohlergehen zeigen und praktizieren, diese Botschaft stand im Mittelpunkt der feierlichen Auszeichnung der jüngsten „Johanna-Frank“-Preisträger durch die Laudatoren Landrat Andreas Meier, Bürgermister Lothar Höher und Geschäftsführer Bernhard Lang von der Agentur für Arbeit. Familienfreundlichkeit im Betrieb und eine lebensphasenorientierte Personalpolitik zeigen Wirkung, darüber herrschte bei der festlichen Preisverleihung im Musiksaal des Klosters Speinshart Übereinstimmung. Den feierlichen Rahmen unterstrich ein Video-Grußwort von Staatsministerin Ulrike Scharf.
Wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Karriere heute als entscheidendes Kriterium bei der Arbeitsplatzwahl ist, machte Regierungsvizepräsidentin Christiane Zürn deutlich. Die Festansprache beinhaltete ein Plädoyer für eine innovative Unternehmenskultur im Sinne von Chancengleichheit und Jobsharing. Wirtschaftlicher Erfolg, verbunden mit gesellschaftlicher Verantwortung sei ein gutes Rezept auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, betonte die Regierungs-Vizepräsidentin.
Dass familienfreundliches Führen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine Work-Life-Balance zu den Erfolgsfundamenten der Betriebe im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte gehören, wurde auch in den weiteren Laudationen deutlich. Die Statements der Schirmherren orientierten sich an den Mitarbeiterzahlen der Unternehmen. Für Betriebe mit bis zu 20 Beschäftigten würdigte Bernhard Lang die ärztliche Gemeinschaftspraxis Wiesendeck in Vohenstrauß-Eslarn für eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen hin zu einer mitarbeiterfreundlichen Personalpolitik.
Landrat Andreas Meier war es vorbehalten, in der Kategorie von 21 bis 100 Beschäftigten die Raiffeisenbank Floß als Preisträger zu würdigen. Für die Bank gehöre zur Unternehmensphilosophie, die Lebensrealitäten der Mitarbeitenden Ernst zu nehmen. Mit einer offenen Kommunikation gelinge es den Bänkern zudem, ein vorbildliches harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen. Das außergewöhnliche Wirken des Regional-Players LearningCampus mit Geschäftsführer Stephan Müller und den rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umriss Bürgermeister Lothar Höher. Musikalisch eingerahmt wurde die Festveranstaltung von einer Bläsergruppe der Musikschule im Vierstädtedreieck unter Leitung von René Bauer.
Das sind die weiteren Preisträger:
Urkunden mit dem Titel „Familienfreundliches Unternehmen“ erhielten für ihr besonderes Engagement bei Betrieben bis 20 Beschäftigten die Schreinerei Peter Beck aus Püchersreuth und der Pflegedienst Waldthurn. Zwischen 21 und 100 Beschäftigten wurden ausgezeichnet die Fomano AG in Neustadt/WN., der Forster Stahl- und Anlagenbau in Weiden, ISA Industrieelektronik aus Weiden und der OBI-Markt Weiden. Für Firmen mit einer Personalstärke über 100 würdigte die Jury die Bäckerei Brunner und die Firma Josef Reger Bau. Zum ersten Mal zeichnete das Bündnis für Familien drei Unternehmen mit Blick auf ihre Bemühungen und Erfolge zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aus. Die Jury entschied sich für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bergler Mineralöl GmbH, der Firma BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau und der Volkshochschule Weiden-Neustadt/WN.
[16.5.2025 Robert Dotzauer, Der neue Tag]